AUF DER SPUR DER AHNEN

SEELENREISEN ZU DEN VORFAHREN

 


 

REISEN MIT UND ZU DEN AHNENGEISTERN

 

Schamanen heilen mit Ahnengeistern. Immer gehört Ahnenkraft dazu, Schamanenkraft zu erlangen und diese zu mehren. 

 

Ich bin in meiner Kraft, wenn Ahnenkraft in mir fließt.

Wir sind stark, wenn wir mit der Ahnenkraft verbunden sind.

 

Die Verbindung mit unseren Ahnen bedeutet das Wissen um unsere Herkunft als Quelle unserer Identität, unseres Vermögens, unserer persönlichen Stärken und Schwächen und Energien. 2018 in der schamanischen Ausbildung erstmals kennengelernt, habe ich mich 2021 noch einmal sehr bewusst auf diese Reise zu meinen eigenen Ahnen begeben:

  1. Reise zur Vaterlinie
  2. Reise zur Mutterlinie
  3. Reise zu den Ahnengeistern: Was wünschen sich meine Ahnen eigentlich (von mir)? Was ist aus den beiden ersten o.g. Reisen offen? Wie kann ich euch, meine Ahnengeister, ehren?

 


 

1. Seelenreise zu den Ahnen: Reise zur Väterlinie

 

Der Kreistanz

 

Ich bitte mein Krafttier: "Zeige mir den Weg zu meinen Ahnen auf der Väterlinie." Aus meinem Kronenchakra führt ein Lichttunnel hinauf, den wir durchreisen. Wir durchdringen eine dichte Nebelschicht. Der Weg hindurch und dahinter ist so weit, als durchreisten wir Äonen. Und dann, nach einer langen Zeit, treffen wir auf einen Kreis von Menschen, die einander an den Händen halten.

 

Im nächsten Moment schon bin ich in der Mitte des Kreises. In ihrer Mitte. Und ich weiß: Dies sind die Ahnengeister, in deren Mitte ich stehe. Ich bin tief bewegt. Berührt. Kann es kaum glauben. Ich weiß aber, es ist wahr.

 

Sie bewegen sich in schweigendem Einklang ein paar Schritte nach links..., ein paar Schritte nach rechts. Ich stehe und warte. Beobachte diese fremden Menschen, diese Ahnen, meine Ahnen?, diese Ahnenseelen, die ich ganz klar sehen kann. Es ist eigenartig, es ist faszinierend, es ist wunderbar. Sie sind bäuerlich gekleidet.

 

Dann löst sich jemand aus dem Kreis... und übergibt mir seinen Platz. Ich trete ein. Die Ahnen zu beiden Seiten neben mir ergreifen meine Hände – und wir beginnen gemeinsam zu tanzen!

 

Wir tanzen im Kreis. Es ist der Kreistanz.

 

Der Kreistanz. Der ewige Reigen. Kosmischer Tanz. Tanz der Menschheit im ewigen Kreisen der Gestirne, eingemalt in das unendliche Himmelszelt.

 

Heilkreis der Ahnen

Die Ahnengeister bilden einen Heilkreis. In innerer Freude tanzen wir gemeinsam diesen sakralen Tanz; ich spüre die erlösende Hingabe unseres Seins an das Sein. Ich werde durchschüttelt von purer Energie, Blitze in den Knochen, und es durchschüttelt mich die Erkenntnis, dass ich von den Ahnen zur Teilnahme und Teilhabe aufgefordert worden bin. Ein Ahnengeist hat mir seinen Platz angeboten.

 

Teilhabe und Befreiung

Ich werfe den Kopf in den Nacken, und im Tanz löst sich aus meiner Kehle ein langer, langer, sehr lauter Schrei. Er löst sich aus der Tiefe meines Körpers, aus dem Mark meiner Knochen, meinen Gliedern. Ich schreie die Befreiung, das plötzlich erlebte Glück der Teilhabe, das tiefe nackte pure Erleben von Gemeinschaft hinaus und hinauf. Ich weine vor Glück.

 

Ich betrachte ihre Gesichter, freundliche offene Antlitze, einfache Trachten, ich sehe die Röcke und Schürzen der Frauen, sehe die Hemden und bäuerlichen Beinkleider der Burschen und Männer, ein paar Kinder spielen ausgelassen am Rand des ewig sich drehenden Kreises, lachend und albernd, Bälle werfend und fangend, die einzigen, die hinein und wieder heraus springen. Neben uns ist tiefer dunkler grüner Wald, einige Waldtiere stehen dort, schauen.

 

Einblick in den Urgrund, das Urbild, die Urmatrix

Ich spüre, dass der Tanz der Ahnen voll tiefer Bedeutung ist, denn er ist das Leben der Menschheit selbst, eingebunden in den Lauf der Natur, in den ewigen Reigen des Kosmos. Jahrmilliarden findet alles Leben und Sein in diesem Tanz seinen Ausdruck, so selbstverständlich und einfach, und dennoch ganz unaussprechlich. Es ist das Geheimnis selbst, das einen Moment lang Einblick in seinen Urgrund, das Urbild, die Urmatrix aller Existenz gewährt, welche jedes Leben schon immer in seinen Zellen trägt. Ich bin in einer anderen Dimension, so fühlt es sich an, mit der ich aber auf besondere und natürliche Weise schon immer verbunden und verknüpft bin. Hier bei den Ahnen hat alles seinen vorfindlichen, selbstverständlichen Sinn. Sinn, Grund, Inhalt und Lebensglück ist allem immanent. Wir sind eingebunden in eine Gemeinschaft der zeitlosen Zeit, des raumlosen Raumes.

 

Unendliche Choreographien

Der Tanz verändert sich, er weitet sich aus, der Kreis wird geöffnet, er wird geteilt, neue Choreografien in unendlichen und schönen und heilsamen Variationen werden kreiert, einander stehen wir in Reihen gegenüber, mischen uns, trennen uns, Linien bilden sich, dann kleinere Kreise, um sich zu großen Spiralen neu zusammenzutun, wir bilden neue und andere Formationen, tanzen kreisend in uralten mythischen Mustern von Werden und Vergehen, in den Formen und Farben ewigen Lebens, angetrieben vom rhythmischen Schlagen der schamanischen Trommel, von diesem Herzschlag des Universums. Wir sind unendlich und gehalten, geborgen, aufgehoben und verwoben, nichts und niemand fällt je ganz heraus. Das weiß ich nun. 

 

 



 

2. Seelenreise zu den Ahnen: Reise zur Mütterlinie

 

Dieses Mal steigt die Lichtsäule direkt aus meinem Bauchraum auf. Mit dem Heilertier reise ich erneut empor in die Obere Welt.

 

Der sonnenfarbene Kornbesen

Das erste, was ich dort erblicke, ist ein sonnenfarbener Besen, seine langen Borsten sind wie Haar, strohgelb, weit aufgefächert, der gebundene Teil zwischen Stiel und Besenhaar trägt ein Gesicht: Es ist das Gesicht der lachenden Sonne.

 

Dann ist da ein Pferd. Es ist ein sandfarbenes Wesen, mit langer wehender Mähne, wild und übermütig springt es umher. Ich weiß, es mag lieber springen, als vor dem Pflug laufen.

 

Schwarze Äcker aus Mutterboden

Und dann sehe ich sie: die Äcker. Riesige Ackerflächen aus schwerem, schwarzem Mutterboden. Frauen hocken auf Knien in den Furchen der aufgepflügten Erde. Sie arbeiten schwer, biblisch, im Schweiße ihres Angesichts. Wie es das sandfarbene Pferd nicht mag, mögen auch sie diese harte schweigsame Arbeit nicht. Es ist diese Schwere des Lebens, die sie daran hindert, gebären zu wollen. Sie wollen keine Kinder und verweigern sich. Sie wollen keine zusätzliche Last, und sie wollen die Schwere und Last nicht an die folgende Generation weiter geben.

 

Sonnen-Segnungen

Der Besen ist aus gebundenem reinem Korn, es ist das sonnengereifte, goldene Getreide. Mit dem sandfarbenen Pferd fliege ich über die Weite der Äcker, halte den Besen in der Hand und streue daraus Getreidesamen aufs Land.

 

„Gesegnet seid ihr, Frauen!“, rufe ich.

„Gesegnet seien die Sonne und der Samen!“, rufe ich.

„Gesegnet seien der Acker und diese fruchtbare Erde!“, rufe ich.

 

Ich wundere mich über die Sicherheit und Autorität meiner Rufe.

Und mit dem goldenen Besen streife ich die gebückten Rücken der Frauen. Ich erlebe es wie eine nachträglich Heilung der Schwere ihrer Leben.

 

Mit dem zur Rückkehr mahnenden Trommelwirbel fliege ich zurück, schließe mein lichtdurchflutetes Inneres wieder, auch die Schlange nimmt ihren Platz darin wieder ein, kringelt sich zum Schlaf.

 

 


 

Segnen - Segen spenden

 

Segen spenden bedeutet, „Kraft, Lebenssteigerung und Heilung“ zu spenden, hier rückwirkend für die Ahninnen und Ahnen und gleichsam für die Lebenden.

 

Es bedeutet, einen anderen oder etwas in besonderer Weise zu würdigen, seiner zu gedenken, ihm das Beste zu wünschen. Ihm und ihr Heilung zu geben.

 

Mehr als wünschen bedeutet es, "eine Erhöhung des jetzigen Seins" zu bewirken. Teilhabe am Guten, Teilhabe an Wachstum, Reichtum (materiell und spirituell). Segen erhöht den Spendenden und den Empfänger und nimmt beide gemeinsam auf in eine gute Gemeinschaft, in die auch weitere Teilhabende aufgenommen werden können.

 

 


 

Und wieder der Dachboden

 

Eigenartigerweise fand ich auf dem Dachboden meines Hauses in Wildsachsen nicht nur den Rehschädel, von dem in der linken Spalte unter 2| in der Rubrik "Das Wandern zwischen den Welten" die Rede ist und dessen bildtechnisch aufgenommenes Knochengewebe Grundlage des Logos der Schamanischen Praxis ist.

 

Ich fand daneben auf dem Dachboden auch das gegerbte karamellfarbene Leder, aus welchem ich meine schamanische Gesichtsmaske fertigte, die unter 3| in der Rubrik "Extraktion" Erwähnung findet.

 

Und zu guter Letzt fand ich auf dem Dachboden: drei korngelbe Besen. Hinterlassen von den Amerikanern, die vor so vielen Jahren mein Haus bewohnten.

 

Was immer es bedeuten mag, ich bin berührt, wie sehr und mit welch` einer tiefen Bedeutung sich diese ursprünglichen Dinge (aus dem Besitz mir eigentlich unbekannter Menschen eines weit entfernten Kontinents) in mein eigenes, persönliches Leben hineingewoben haben. Unser Leben hat -for a moment of time- in diesem Wildsachsener Haus einen gemeinsamen Schnittpunkt gefunden.

 

  


 

3. Seelenreise zu den Ahnengeistern

 

Ein weiteres Mal reise ich zu den Ahnen. Hier stehen nun folgende Fragen im Vordergrund:

 

Was ist noch offen?

Was kann ich tun, um Ungelöstes zu lösen?

Was wünschen sich meine Vorfahren eigentlich von mir?

 

Für mich im Besonderen: Wie kann ich diese neue Aufnahme in den Ahnenkreis praktisch umsetzen, leben, feiern? Wie kann diese Erfahrung der Teilnahme und Teilhabe an der Ahnenschaft in mein tägliches Leben integrieren und weiterhin für mich und die Ahnengeister erfahrbar machen?

 

Was kann ich für die Ahnen tun? Was benötigen sie von mir?

 

Ich versenke mich ein weiteres Mal, lasse sich den Lichtkanal meines Kronenchakras erneut öffnen und reise nur ein Stückweit darin hinauf. Die Ahnen scheinen bereits zu warten. Wortlose Botschaften erreichen mich aus der parallelen Welt, sie kommen in sehr klarem Wissen, dass die Ahnen, die Vorfahren, die Altväter und Altmütter, tatsächlich Vorstellungen davon haben, was sie von mir erwarten, wie sie von mir behandelt und geehrt werden möchten.

 

Hier fünf ihrer Antworten:

 

  • EINBINDUNG IN ZEREMONIEN: Meine Ahnengeister wünschen sich, dass ich sie in meine schamanischen Zeremonien einbinde. Ich soll für sie trommeln und rasseln, sie ansprechen und in den Heiligen Raum rufen, damit sie leichter herzu kommen können. Hier, in diesem Heiligen Raum, darf Ungelöstes ausgesprochen und um Lösung gebeten werden.
  • RÄUCHERRITUALE: Meine Ahnengeister wünschen sich, dass ich für sie räuchere. Ich soll den Rauch bewusst zu ihnen aufsteigen lassen. Mit dem Rauch sollen Gebete, Segen, Wünsche zu ihnen gebracht werden.
  • SPIRITUELLE PARAPHERNALIA: Meine Ahnengeister wünschen sich, dass ich spirituelle Gegenstände herstelle, besonders den Sonnenbesen, wie ich ihn auf der zweiten Seelenreise Mütterlinie gesehen habe. Es sind spirituelle Gegenständen, mittels derer schamanisiert, gesegnet und geheiligt werden kann.
  • KOSMISCHER KREISTANZ: Meine Ahnengeister wünschen sich den Kosmischen Kreistanz. Diesen gemeinsam erlebten und ewigen Reigen, diesen mythischen Heilkreis soll ich gelegentlich für sie tanzen, so wie ich es von ihnen in meiner ersten Seelenreise zu den Ahnengeistern meiner Väterlinie gesehen und erlernt habe.
  • DER RICHTIGE ORT IM JENSEITS: Meine Ahnengeister wünschen sich, dass ich Seelenreisen unternehme und schaue, ob die Verstorbenen an dem für sie richtigen Ort sind. Wenn sie es nicht sind, soll ich sie zu dem für sie vorgesehenen Ort bringen, so wie ich es in meiner schamanischen Ausbildung erlernt habe. Und so darf ich es für die Verstorbenen Anderer tun, die mit diesen Fragen zu mir kommen.

 


 

Teile davon habe ich immer wieder in meine Sitzungen mit aufgenommen. Träume habe ich erhalten. Träume sind ein wunderbarer Treffpunkt und Austausch-Ort zwischen unserem Hier und Jetzt und dem Dort. Auf einem wundersamen abendlichen Waldspaziergang erhielt ich eine sehr alte Kiste mit Messingware, verwunschene Teile von kunstvoller Gravur. Ich wusste sofort, von wem diese Nachricht stammte. Handwerkliches und künstlerisches Tun kann uns anbinden und rückbinden, Sicherheit und Lebensgrund geben. Ein Ahnen-Altar ist ebenfalls ein besonderer und sehr lebendiger Ort. Wer sich erinnert oder weiß, welche Dinge die Ahnen liebten, kann einen wunderbaren Platz für sie schaffen, zu dem sie sich gerne einfinden.