OM

EINE GANZ UND GAR POSITIVE ERFAHRUNG


 

Was hat es eigentlich mit dem Singen des OM auf sich?

Eine eingängige Erklärung findet sich in dem Yoga-Buch von André van Lysebeth.

Er nimmt folgende Geschichte auf (S. 52):

 


 

Konversation zwischen dem Swami von Chidambaram  und dem Schriftsteller Yeats-Brown:

 

Der Swami von Chidambaram: „Wiederholen Sie immer wieder diesen Urton OM, den ich Ihnen jetzt gebe. Er wird Ihnen ein Wort der Kraft sein. Konzentrieren Sie sich auf dieses Wort, das seit dem Anfang besteht.“

 

„Wie soll ich mich konzentrieren“, fragte Yeats-Brown, „OM hat für mich keinerlei Sinn, es ist ein angenehmer Ton, aber nicht mehr!“

 

„Vorläufig soll es auch nichts anderes ausdrücken. Konzentrieren Sie sich auf diesen angenehmen Ton, und betrachten Sie ihn als das Verbum, durch welches die Welten geschaffen wurden, als die Wurzel jeder Sprache, das Ende einer Vision. OM wird auf Ihr Unbewusstes einwirken, ob Sie es gerne mögen oder nicht. Es soll nicht intellektualisiert werden, und man soll sich nicht an seinem symbolischen Gehalt aufhalten.“

 


 

Hierzu muss man wissen:

 

"In Asien begegnet dem Reisenden diese Silbe (der om-Laut) überall, und die vom Swami gehörten Worte vermitteln, warum:

 

OM ist heilig.

 

OM ist eine Silbe des Sanskrit, das den Buddhisten und Hindus heilig ist. Das Wörterbuch sagt, das der Klang dieser Silbe für den transzendenten Urklang steht, aus dessen Vibrationen nach hinduistischem Verständnis das gesamte Universum entstand. Es bezeichnet die höchste Gottesvorstellung, die unpersönliche Weltseele (Brahman). OM ist das umfassendste und erhabenste Symbol und wurde zum ersten Mal in den Upanishaden (Sammlung von philosophischen Schriften des Brahmanismus, zwischen 700 und 200 v.Chr. entstanden) verwendet, später wurde es zum Objekt mystischer Meditation. In hinduistischen Religionen ist es das heiligste aller Mantren. OM gleicht der Gegenwart des Absoluten. Es korrespondiert mit den Zuständen des Wachens, des Träumens, des Tiefschlafs und der tiefsten Ruhe."

 


 

Übungsweise:

„In liegender oder sitzender Stellung öffnen wir die Lippen. Nach einer tiefen Einatmung fließt gebremste Luft aus und bringt die Stimmbänder durch das OM zum Schwingen, bis die Lunge vollständig geleert ist. Der Ton soll so tief und gleichmäßig wie möglich sein. Wird korrekt praktiziert, verspürt die Hand, flach auf den Thorax im Bereich des Brustbeins aufgelegt, eine Vibration. Im letzten Drittel der Ausatmung wird der Mund geschlossen, die Bauchmuskulatur kontrahiert, um die letzten Reste der Luft mit einem „m…“ auszustoßen. Dieses „m…“ muss im Schädel summen. Die andere Hand, auf die Schädeldecke gelegt, muss ebenfalls die Vibration verspüren. Wenn Sie die Handballen auf die Ohren legen, werden Sie das OM noch besser vernehmen.“

 

 


 

Und was genau bewirkt eigentlich das Singen des "OM" im Organismus?

 


 

Hierzu werden folgende positive Wirkungen aufgeführt:

  • "Das „o…“ versetzt alle Knochen des Brustkastens in Schwingungen, alle Organe des Brustkorbes und des Bauches. Vibrationen wirken sich sehr nachdrücklich auf die innersekretorischen Drüsen aus; die Vibrationen erreichen auch die tiefsten Gewebe und die Nervenzellen und erzeugen eine Selbstmassage der Organe. In den betroffenen Organen und Geweben verstärkt sich dadurch die Blutzirkulation. Die feinen Membranen der Alveolen (Lungenbläschen) schwingen ihrerseits mit, was den Gasaustausch der Zellen erleichtert und fördert.
  • Die Drüsen der inneren Sekretion, welche ihre Hormone direkt in das Blut und das Lymphsystem abgeben, werden stimuliert (Hypophyse, Zirbeldrüse, Schilddrüse, Thymus, Nebennieren, Gonaden)
  • Wohltuende Vibrationswirkungen auf Sympathikus und Vagus
  • Muskulatur des Atmungsapparates wird entspannt und gestärkt
  • Atmung wird voller, damit erhöht sich die Zufuhr von Sauerstoff zum ganzen Körper
  • Vibration erzeugt elektromagnetische Wellen, die sich im ganzen Körper verbreiten, Dynamik und Lebensfreude steigern sich, erhöhte Konzentrationsfähigkeit
  • Vorzüge des langsamen Atmens, des verlangsamtes Ausströmens der Atemluft
  • Vollständige Ausatmung, weniger Verschlackung
  • Vollständige Entleerung fördert die darauf folgende umfassendere, tiefere Einatmung (ausprobieren: Ausatmen, durch Anspannung der Bauchmuskeln letzte Luft aus Lungen pressen, dann den Bauch wie einen Blasebalg sich aufblähen lassen. Tiefe Atmung)
  • Sind im Bereich des Rachens oder des Brustkorbes Muskeln unter Spannung, wird der Ton unbeständig."

 

Und schließlich:

  • "Das OM füllt das Bewusstseinsfeld vollständig aus, der Prozess verbaler Wortbildungen wird verhindert – weniger Ablenkung von Meditation, mehr Achtsamkeit, Gewahrsein."

 


 

Eigenerfahrung mit diesem Mantra OM

Nach einigen Tagen des gelegentlichen Übens des OM höre und spüre ich zunächst eine Stärkung meiner Stimmbänder. Der gesungene Ton wird lauter, kräftiger, vibriert nachhaltiger, erfüllt meinen ganzen Körper. Ich denke dabei nichts, denn tatsächlich füllen die Vibrationen des OM mein Gehör, meinen Kopf; die Vibrationen dringen bis in die winzigsten und entlegensten Körperzellen, in die Knochen, Muskeln, Faszien, Nerven, Alveolen und laden sie, mich, mit Energie auf (meine Aura wächst, wird weiter und stärker und bietet mehr Schutz). Meine Stimme wird gerader, sie wackelt beim Singen nicht mehr wie zuvor, sie ist tiefer, bestimmter, fester. Meine Atmung beruhigt und glättet sich. Es ist wie beim Schwimmen und dem täglichen Tauchen, ich atme ganz aus, atme ganz ein, die Atmung wird voller, tiefer, versorgt meinen Körper mit wichtigem Sauerstoff. Ich spüre eine Art neuer Geborgenheit, Sicherheit, in und mit mir selbst. Mit diesem Ton: dem OM. Es ist eine ganz und gar positive Erfahrung.