OBERTONSINGEN

 


WIKIPEDIA zu: Obertongesang und Kehlgesang:

 

Westlicher Obertongesang ist eine Gesangstechnik, die aus dem Klangspektrum der Stimme einzelne Obertöne so herausfiltert, dass sie als getrennte Töne wahrgenommen werden und der Höreindruck einer Mehrstimmigkeit entsteht.

Kehlgesang unterscheidet sich von westlichem Obertongesang sowohl musikalisch durch seine ethnische Tradition als auch technisch durch besondere Arten, den Grundton zu erzeugen. 

 


 

Quelle: Ein Interview mit Miroslaw Großer, ausgebildet in klassischer Violine, westlichem Obertongesang, Nada Yoga (Klang-Yoga), Meditation und diversen Therapieansätzen. er gibt meditative Improvisations-Konzerte und bietet Seminare und Einzelunterricht für Obertongesang, Klang-Yoga und Ganzheitliches Stimm-Coaching an, s. www.stimmlabor.de

 

 


  

Obertöne

Subtile Zweitstimmen neben dem Grundton

 

Neben der tiefsten Frequenz unserer Stimme, dem Grundton, schwingen auch weitere, schnellere Frequenzen der Stimme mit, die Obertöne. Beim Obertonsingen werden einzelne mitschwingende Obertöne herausgefiltert und stimmlich verstärkt. Dem Hörenden vermittelt dies den Eindruck einer zweiten Stimme neben dem Grundton. Obertöne werden nicht separat erzeugt, sondern sind in der menschlichen Stimme bereits enthalten. Erlernt und geübt wird, diese Obertöne zu intensivieren.

 

 

 

Vokalwandlung

Gleitend, in zeitlupenartiger Bewegung das Verborgene hörbar machen

 

Die Vokale und Diphtonge (Doppellaute) A-E-I-O-U-Ö-Ü-Ä werden durch die Obertöne gebildet, die Stimme bewegt sich gleitend zwischen diesen Vokalen und Umlauten hin und her, A wird in E verwandelt, E in I und so fort.

 

In dem (Klang-)Raum zwischen A und E, zwischen E und I, in dem Prozess der Vokalwandlung selbst wird der Oberton hörbar. Es wird langsam, konzentriert, zeitlupenartig gesungen. In der Verstärkung der Obertöne wird das Verborgene hörbar. Liegt der Fokus der Aufmerksamkeit normalerweise auf dem Grundton der Singstimme, werden mit den Obertönen „auch subtilere Ebenen unserer Wahrnehmung“ erreicht.

 

 

 

Fokussierung

Im leeren Gedankenraum selbst Klang werden, in der Tiefe entspannen, verschmelzen

 

Ist die Aufmerksamkeit auf etwas fokussiert, entsteht ein leerer Gedankenraum, das Denken hört einen Moment auf, tiefere Wahrnehmungsebenen können erreicht und angesprochen werden. Miroslav Großer nennt dies „die innere Dimension des Klangs“, eine Art Verschmelzung von Hören und Fühlen hin zum Sein („Ich werde selbst zum Klang.“). Das Eintauchen in den Klang, das eigene Werden zu einem Klang, wirken auf der energetischen Ebene stark harmonisierend und ausgleichend, in der Verbindung mit dem Obertonsingen wird „eine sofortige Tiefenentspannung und Stressreduktion“ erlebt, dies führt zu einer „erhöhten Bewusstheit für das, was im Hier und Jetzt gerade geschieht.

 

 

 

Heilimpulse setzen

In der Annahme des Vorfindlichen schwingen, fließen, Frieden finden

 

„Die Anerkennung von Vollkommenheit“ ist für Miroslav Großer „die Basis von Heilung“. Er meint damit „die Fähigkeit, vollständig anzunehmen, was im Moment geschieht. Denn solange wir damit hadern, weil wir andere Ideen haben, wie das Leben sein sollte, schafft das Konflikte auf psychischer, emotionaler und körperlicher Ebene. Diese Konflikte stehen einer Heilung entgegen.“ Die genannten Effekte des Obertonsingens bringen tiefen inneren Frieden. In innerem Frieden wahrnehmen, erspüren, nachspüren und annehmen dessen, was gerade ist, lassen Energien wieder frei fließen und sind imstande, „Regulations- und Heilimpulse in unserem gesamten Organismus zu setzen.“

 

Ein falsches oder schiefes Singen der Obertöne sei, so Großer gar nicht möglich. Die Harmonie und Klarheit, die im Stimmklang und im Obertonsingen existiert, existiert auch „in allen anderen Aspekten und in jedem Moment unseres Leben“.

 

 

 

Organe in Schwingungsresonanz 

Das natürliche Klangmuster des eigenen Körpers wiederentdecken

 

Obertöne heilen ganzheitlich, sie können aber auch gezielt zur Heilung einzelner Organe eingesetzt werden. Grundtöne erzeugen eine unterschiedlich starke Schwingungsresonanz auf Körperorgane. In Resonanz gehen bedeutet das Mitschwingen des Körpers mit einer bestimmten auf ihn treffenden Schwingung, das natürliche Antworten des Körpers oder Organs auf die ihn erreichende Schwingung.

 

„Alles hat eine Eigenfrequenz, ob wir sie hörend wahrnehmen oder nicht. Entsprechend hat auch jedes Organ, jeder Knochen, jedes Gewebe eine ganz eigene Schwingungsqualität, die idealerweise mit dem übrigen Körper in Harmonie schwingt. Wird in einem Körperteil jedoch ein anderes als sein natürliches Klangmuster erzeugt, sprechen wir von „Krankheit“. Senden wir dann Klang von außen in den erkrankten Bereich, ist es möglich, in diesem Körperteil wieder das richtige Harmoniemuster herzustellen und damit eine heilende Wirkung zu erzielen. Dank des Prinzips der Resonanz können Obertöne also dazu verwendet werden, disharmonische Frequenzen des Körpers wieder in den normalen Schwingungszustand zurückzuführen.“

 

 

 

Obertonsingen

Wiederherstellung der inneren harmonischen Struktur

 

Bei dem Obertonsingen geht es also primär um die Wiederherstellung der harmonischen Strukturen eines Menschen durch Obertöne. Miroslav Großer weist jedoch drauf hin, dass die „Zuordnung von Obertönen bzw. Vokalklängen zu Körperteilen, Organen und Energiezentren (Chakren) nicht ganz einheitlich seien, beruhen sie doch auf der Überlieferung von Jahrtausenden alten Traditionen etwa aus Indien, Tibet und China.“

 

Diese Uneinheitlichkeit in der Vokalklang-Organ-Zuteilung kann jedoch vom Schamanen geklärt werden, indem er Krafttier oder Führungsgeist befragt. Der Stimmklang eines Menschen verrät etwas von seiner Befindlichkeit. „Das liegt daran, dass die sensiblen Stimmlippen über das Bindegewebe mit allen Muskeln des menschlichen Körpers in Verbindung stehen. Jede Art von Verspannung oder Beeinträchtigung im physischen Körper hat eine Auswirkung auf die Qualität der Klangerzeugung über die Stimme und damit auf die mitschwingenden Obertöne. Außerdem verhindert eine – wo auch immer gelagerte – Verspannung im Körper das freie Schwingen des für den Klang entscheidenden Resonanzraumes, den der gesamte physische Körper für das Instrument Stimme darstellt.“